Seit dem 2. April 2025 hat Großbritannien die sogenannte „Electronic Travel Authorisation“ eingeführt. Reisende benötigen eine ETA, um in das Land einreisen zu können, wenn sie keine Bürger:innen sind oder keine Arbeitserlaubnis besitzen. Um eine ETA für Großbritannien zu beantragen, habt ihr zwei verschiedene Optionen.
ETA für Großbritannien: Polizei warnt vor unseriösen Angeboten
Zunächst könnt ihr die sogenannte UK-ETA-App nutzen. Die Anwendung steht kostenlos für alle Android– und iOS-Geräte im jeweiligen App-Store zum Download bereit. Alternativ könnt ihr das Online-Formular nutzen, um die Einreisegenehmigung zu beantragen. In jedem Fall benötigt ihr dafür euren Reisepass sowie ein Handy, um ein Foto von euch und dem Pass zu machen.
Der Antrag soll laut britischer Regierung in der Regel nur zehn Minuten dauern. Am Ende bezahlt ihr zehn britische Pfund, was etwa zwölf Euro entspricht. Bis ihr die Erlaubnis bekommt, sollen in der Regel maximal drei Tage vergehen. In Ausnahmefällen kann der Antrag aber auch länger dauern. Wie das Landeskriminalamt Niedersachsen in einer Pressemitteilung warnt, gibt es aber auch einige unseriöse Anbieter, die euch schnellere Anträge zu horrenden Preisen andrehen wollen.
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So hat die Polizeibehörde in den vergangenen Tagen vermehrt Meldungen von Reisenden erhalten, die eine ETA beantragen wollten und dabei auf unseriöse Anbieter innerhalb der Suchergebnisse gestoßen sind. Auch wir haben solche Angebote recherchiert und sind direkt auf drei sogenannte Visa-Agenturen gestoßen. So verspricht ein Anbieter etwa eine Reisegenehmigung innerhalb von 24 Stunden, wenn die User:innen dafür 39 Euro bezahlen.
Andere Anbieter verlangen grundsätzlich 60 Euro für eine ETA für Großbritannien und versprechen über zusätzlich buchbare Express-Dienste eine schnellere Bearbeitung. Wieder andere versuchen nicht einmal, durch eine schnellere Bearbeitung zu locken. Sie verlangen schon für eine Bearbeitungszeit von zehn Tagen 45 Euro. Wer lediglich drei Tage warten will, soll knapp 70 Euro auf den virtuellen Tresen legen, um bevorzugt behandelt zu werden.
Die Gefahr bei falschen ETA-Angeboten
Die unseriösen Anbieter verlangen also allesamt deutlich höhere Preise für Dienste, die kein großes technisches Know-how benötigen. Laut dem Landeskriminalamt Niedersachsen gibt es aber ein weit größeres Problem. Denn im Rahmen der ETA-Beantragung müsst ihr sensible Daten eingeben und ein Bild von euch und eurem Reisepass hochladen. Die Visa-Agenturen verlangen ebenfalls diese Daten von euch.
Letztlich schickt ihr eure Daten also nicht an die britische Regierung, sondern an unbekannte Dritte im Internet. Wo die Bilder und eure Auskünfte gespeichert oder ob sie womöglich unerlaubt weitergegeben werden, kann niemand genau überprüfen. Das Landeskriminalamt Niedersachsen betont, dass schon diverse Ermittlungen zu den Anbietern laufen. Demnach wird gerade ermittelt, ob es sich um Fake-Angebote handelt oder Phishing-Versuche vorliegen könnten.