Die anhaltenden Probleme Intels drften sich auch erklren, wenn man die Entwicklung eines Konkurrenten im lukrativen Server-Markt betrachtet: Der britische Chip-Designer ARM rechnet hier in diesem Jahr mit einem Marktanteil von nun bereits 50 Prozent.
KI bringt ARM mit sich
Als vor einigen Jahren klar war, dass PCs kaum noch Wachstumspotenziale aufweisen und man es nicht schafft, im Mobile-Markt Fu zu fassen, setzte Intel voll auf den Server-Bereich. Denn hinter nahezu jeder Smartphone-App stnden letztlich Cloud-Dienste, die meist auf Intel-Chip laufen. Das allerdings ndert sich aktuell in schnellem Mae.
Nachdem ARM-Chips in Servern lange bestenfalls eine interessante Zukunftsvision waren, sind sie inzwischen sprbar angekommen. Im letzten Jahr wurde bei neuen Servern immerhin bereits ein Marktanteil von 15 Prozent erreicht. Dieser soll nun bis zum Jahresende auf rund 50 Prozent steigen, wie ein hochrangiger ARM-Manager gegenber Reuters erklrte.
ARMs Prozessoren dienen hufig als zentrale Steuerungseinheit in KI-Rechensystemen und koordinieren die Datenstrme zwischen den hoch spezialisierten KI-Einheiten, denen GPUs zugrunde liegen. So setzt beispielsweise Nvidia in seinen Modulen auf den ARM-basierten Grace-Chip, der mit den leistungsstarken Blackwell-GPUs kombiniert wird.
Ein zentraler Vorteil der ARM-Technologie liegt im geringeren Energieverbrauch im Vergleich zu den Prozessoren der Konkurrenzunternehmen Intel und AMD. Da Rechenzentren immense Mengen an Strom verbrauchen, gewinnen energieeffiziente Chips von ARM zunehmend an Beliebtheit, insbesondere bei Betreibern von KI-Modellen, die von einem geradezu ausuferndem Strombedarf geplagt sind.
Mohamed Awad, Leiter des Infrastrukturgeschfts von ARM, betonte zudem, dass die Chips fr Rechenzentren hufig umfangreicher auf ARMs geistiges Eigentum zurckgreifen als Prozessoren fr weniger komplexe Gerte. Dies fhre zu hheren Lizenzgebhren und damit zu greren Einnahmen fr das Unternehmen.
Startprobleme berwunden
Lange Zeit hatte ARM Schwierigkeiten, in den Markt fr Rechenzentrumsprozessoren vorzudringen, da ein Wechsel von den etablierten x86-Chips von Intel und AMD umfangreiche Software- und Hardwareanpassungen erfordert. Doch mittlerweile habe sich das Blatt gewendet, so Awad: «Wir sind an einem Punkt, an dem Software zuerst fr ARM entwickelt wird.»
Groe Unternehmen wie Amazon, Google und Microsoft setzen inzwischen verstrkt auf ARM-Technologie. Amazon hat bereits in den letzten zwei Jahren mehr als die Hlfte seiner neuen Rechenzentrumskapazitt mit ARM-basierten Chips ausgestattet. Auch Google und Microsoft arbeiten an eigenen Prozessoren auf ARM-Basis, wenn auch bisher nicht in dem Mastab wie Amazon. Die zunehmende Akzeptanz von ARM in diesem Bereich knnte das Unternehmen in eine noch strkere Marktposition bringen.
- ARM erwartet Steigerung des Marktanteils im Server-Bereich auf 50%
- ARM-Chips dienen als zentrale Steuerungseinheit in KI-Rechensystemen
- Geringerer Energieverbrauch ist ein zentraler Vorteil der ARM-Technologie
- ARM profitiert von hheren Lizenzgebhren fr Rechenzentrum-Chips
- Software wird zunehmend zuerst fr ARM-Prozessoren entwickelt
- Groe Tech-Unternehmen setzen verstrkt auf ARM-basierte Chips
- ARMs Marktposition knnte durch wachsende Akzeptanz weiter gestrkt werden
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