Unsere Wertung
Pro
- günstiger Preis
- unterstützt 6 GHz
- ordentliches WLAN-Tempo in allen Tests
- starke USB-Transferraten
- 5x 2,5-Gbit
- übersichtliches Menü
- VPN-Server und VPN-Client
- Wireguard unterstützt
Kontra
- zusätzliche Sicherheitsfunktionen kosten extra
Fazit
Der TP-Link Archer BE550 eignet sich für den günstigen Umstieg auf Wi-Fi 7: Im Test überzeugt er mit ordentlichen Datenraten über alle Frequenzen und Reichweiten. Zu den Tempo-Spitzenreitern zählt er nicht.
Sein übersichtliches Menü und seine starken USB-Transferraten machen ihn zu einem zuverlässigen Router für kleine und mittelgroße Netzwerke – primär für Anwender, die gelegentlich spezielle Funktionen wie VPN per Wireguard nutzen, aber kein intensives WLAN-Tuning betreiben wollen. Wie bei TP-Link üblich, kosten allerdings erweiterte Sicherheits- und Analysefunktionen extra.
Mehr Geräte für den neuen WLAN-Standard finden Sie in unserem großen Test von WLAN-Routern und Mesh-Systemen mit Wi-Fi 7.
Price When Reviewed
This value will show the geolocated pricing text for product undefined
Best Pricing Today

IDG
Der TP-Link Archer BE550 ist einer der günstigsten WLAN-Router mit der Vollausstattung von Wi-Fi 7: Er funkt über 2,4, 5 und 6 GHz – alle Frequenzbänder, die der neue Standard unterstützt. Router, die weniger kosten, arbeiten dagegen nur über 2,4 und 5 GHz: Weil sie auf 6 GHz verzichten, fehlt ihnen mit der weitgehend störungsfreien Frequenz und den breiten 320-MHz-Funkkanälen der größte Tempovorteil von Wi-Fi 7.
Das maximale Wi-Fi-7-Tempo erreicht der BE550 nicht, da er nur zwei statt vier MIMO-Streams unterstützt. Für kleine und mittelgroße Heimnetzwerke reicht das jedoch völlig aus, da die meisten Notebooks und Smartphones mit Wi-Fi 7 ebenfalls mit zwei MIMO-Streams arbeiten.
Ausstattung
Das theoretische Top-Tempo beträgt 5760 Mbit/s über 6 GHz, 2880 MBit/s über 5 GHz und lediglich 574 Mbit/s über 2,4 GHz, denn über diese Frequenz arbeitet der Router mit dem älteren Standard Wi-Fi 6. Bis zu vier Heimnetzgeräte lassen sich per Ethernet und 2,5-Gbit-Tempo mit dem Router verbinden. Der WAN-Port für den Anschluss an ein Modem oder einen Modem-Router liefert dieselbe Geschwindigkeit, womit der BE550 auch für Internet-Tarife jenseits der Gigabit-Grenze geeignet ist.
Am schwarzen Standgehäuse stören keine externen Antennen. Die beidseitige Einbuchtung verleiht dem Router eine dynamische, sportliche Optik – damit wirkt er weniger wohnzimmerfreundlich als die meisten Mesh-Systeme, aber auch nicht wie ein langweiliges Netzwerkgerät.
Alle Anschlüsse sowie der Einschalter und der Reset-Knopf sind an der Gehäuserückseite angebracht. Vorn lassen sich per Tasten WLAN, WPS und die Status-LEDs schalten. Apropos LEDs: Im Betrieb zeigt der Router an seiner Vorderseite eine vertikale Kette weißer Lichter, die beim Neustart kurz nacheinander aufleuchten und so einen optisch interessanten Lauflichteffekt erzeugen.

Thomas Rau
Der BE550 lässt sich per Browser-Menü oder der Tether-App von TP-Link schnell und problemlos einrichten: Dabei verlangt er ein neues Passwort für den Menü-Zugang. Sie sollten am besten auch das voreingestellte WLAN-Passwort ändern, weil es am Router aufgedruckt ist, und auch jeder in der Nähe des Routers über einen QR-Code am Gehäuse mit den WLAN-Werkseinstellungen ins Heimnetz kommt.
Für den Fernzugriff und den dafür notwendigen DynDNS-Dienst können Sie den Router mit Ihrer TP-Link-ID verbinden, sofern Sie sich bei diesem Herstellerdienst angemeldet haben. Zum Abschluss der Einrichtung bietet der BE550 an, einen Dienst zu aktivieren, der für eine bessere Erkennung angeschlossener Clients sorgen soll, sodass sie im Router-Menü mit Produkt- und Herstellername auftauchen. Dazu leitet der Router die MAC-Adressen der Clients an den Dienstleister Fing weiter. Das erscheint datenschutzrechtlich problematisch, zumal die verlinkte Datenschutzerklärung nur auf Englisch verfügbar ist.
WLAN-Test
Zum Test der WLAN-Datenraten kommt der Benchmark iPerf zum Einsatz, der zum einen auf dem WLAN-Client, dem Lenovo-Notebook Legion 9 mit der Intel-Karte BE200, läuft, wie auf der Gegenstelle, einem PC, der über seine 10-Gbit-Netzwerkkarte mit dem BE550 verbunden ist.
Unter den besten Testbedingungen stehen Router und Client rund drei Meter in Sichtweite auseinander. Der Client kann sich daher über 6 GHz mit der optimalen Link-Rate von 5.764 Mbit/s verbinden (2×2 MIMO-Streams, 320 MHz Kanalbreite). Dabei erzielt er einen Durchsatz von knapp über 2,1 GBit/s.
Das ist einerseits ein üppiges Tempo, andererseits rund 300 MBit weniger als bei anderen Wi-Fi7-Router in diesem Test. Aber es bekräftigt TP-Links Entscheidung für die 2,5-Gbit-LAN-Ports am BE550, denn selbst unter optimalen Funkbedingungen werden sie nicht zum Flaschenhals bei der Übertragung.
Der Test über 5 GHz ergibt ein ähnliches Bild: Auch hier verbindet sich der Client mit der maximalen Link-Rate von 2.882 Mbit/s. Aber erneut bleibt der BE550 mit einer Durchsatzrate von rund 1,1 Gbit/s deutlich hinter anderen Wi-Fi-7-Routern zurück. Immerhin liefert er damit aber auch über 5 GHz die Bandbreite eines Gigabit-Internetanschlusses ungebremst ins Heimnetz.
Bei der Messung über 2,4 GHz schafft der BE550 rund 180 MBit: Über diese Frequenz arbeitet der Router mit Wi-Fi 6 und liegt mit seinem Ergebnis auf dem Niveau der meisten Router mit diesem Standard.

Thomas Rau
Beim Test über die längere Distanz stehen Router und Notebook rund 25 Meter auseinander in verschiedenen Zimmern. Bei der Übertragung über 6 GHz kommt der BE550 auf 226 MBit/s – ein ausgezeichnetes Ergebnis, das die Vorteile der neuen Frequenz auch über die Langstrecke belegt: Physikalisch garantiert sie zwar die geringste Reichweite. Allerdings ist sie in unserem Testszenario frei von Störungen durch andere Clients oder Funknetzwerke – was üblicherweise der Praxis entspricht. Daraus resultiert eine bessere Signalqualität der Übertragung und ein hoher Datendurchsatz.
Über 5 GHz erzielt der TP-Link-Router knapp über 100 MBit/s. Das genügt für die Bandbreite vieler VDSL-Anschlüsse und liegt gleichauf mit vielen anderen Wi-Fi-7-Routern. Deutlich mehr könnte der BE550 aber erreichen, wenn er in diesem Test auf einen höheren Kanal als 36 wechseln würde, auf dem er bei der 5-GHz-Übertragung beharrt. Denn in unserem Test sind die Kanäle ab 100 störungsfreier.
Stellen wir manuell Kanal 100 ein, vervielfacht der BE550 seinen Durchsatz auf 315 MBit/s. TP-Link rechtfertigt die Präferenz für einen niedrigen 5-GHz-Kanal mit den Nachteilen von DFS (Dynamic Frequency Selection): Der Router muss nämlich bei der Übertragung über einen höheren Kanal erst prüfen, ob dieser nicht von bevorrechtigten Nutzern wie einem Radardienst belegt ist.
Während dieser zehnminütigen Prüfung ist keine Verbindung über 5 GHz möglich. Mit einem DFS-freien Kanal wie 36 funktioniert die Übertragung dagegen garantiert. Immerhin weist der Router deutlich auf die Wartezeit hin, wenn Sie einen DFS-Kanal aktivieren.
Auch über 2,4 GHz wählt der Router mit Channel 10 aus unserer Sicht nicht den optimalen Übertragungskanal: Trotzdem schneidet er mit einer Datenrate von 78 Mbit/s in diesem Test ordentlich ab – aber auch hier sind viele Wi-Fi-7-Router einen Tick schneller.
Ab Werk sind beim BE550 die WLAN-Funktionen OFDMA und MU-MIMO abgeschaltet: In kleineren Netzwerken ist das kein Problem. In einem größeren WLAN mit vielen Wi-Fi-7- und Wi-Fi-6-Clients steigern diese Funktionen aber das Netzwerktempo, da der Router damit das verfügbare Übertragungsspektrum besser ausnutzen und mehrere Clients parallel bedienen kann.

Thomas Rau
USB-Test
Der BE550 besitzt einen USB-3.0-Anschluss mit Typ-A: Dort können Sie einen externen Speicher anschließen, auf den alle Geräte im Heimnetz Zugriff haben.
Die Datenraten im Test mit einer externen SSD sind beeindruckend: Der BE550 erreicht Leseraten von fast 260 MB/s und Schreibraten von rund 175 MB/s. Zudem lassen sich Zugriffsrechte flexibel verwalten: Ein Benutzerkonto kann lesen und schreiben, während ein anderes nur Leserechte erhält. Zusätzlich können individuelle Passwörter vergeben und einzelne Verzeichnisse des USB-Speichers gezielt freigegeben werden.
VPN-Test
Der BE550 lässt sich für einen geschützten Internetzugang als VPN-Client und als VPN-Server nutzen. Für den Client-Einsatz bietet das Router-Menü vorbereitete Zugangsprofile für Nutzer von NordVPN und Surfshark.
Als VPN-Server lässt sich der TP-Link-Router zum Beispiel über die Protokolle OpenVPN und Wireguard nutzen. Die Einrichtung von Wireguard ist nicht ganz so eingängig wie bei einer Fritzbox, funktioniert aber trotzdem ohne größere Hürden: Die Client-Datei können Sie per QR-Code aufs Smartphone übertragen oder fürs Notebook aus dem Router-Menü speichern.
Die Übertragungsraten mit Wireguard sind top: Per VPN liefert der BE550 über 900 MBit/s – der Flaschenhals ist in diesem Fall der zwischengeschaltete Internet-Router, der nur maximal Gigabit-Tempo schafft.
Leistungsaufnahme
Bei der WLAN-Übertragung gönnt sich der TP-Link-Router knapp 17 Watt. Das ist nicht ungewöhnlich hoch für einen Tri-Band-Router, aber es gibt auch Modelle, die deutlich sparsamer arbeiten.
Gleiches gilt für den Ruhezustand, in dem der BE550 knapp 13 Watt zieht. Immerhin lassen sich im Router-Menü zwei sparsamere Betriebsarten einstellen – ein Energiesparmodus und ein Ultra-Energiesparmodus. Positiv: Für beide lassen sich Zeiträume festlegen, in denen sie gelten sollen. Allerdings wirken sie sich nur bei der WLAN-Übertragung aus, der Stromverbrauch im Ruhemodus ändert sich dadurch nicht.
Router-Menü
Das Menü des BE550 ist sehr übersichtlich und die einzelnen Einstellungsbereiche sinnvoll strukturiert. Dadurch findet sich jeder Anwender schnell zurecht, da die Menüs nicht kompliziert oder überladen wirken.
Allerdings fehlen detaillierte Angaben oder Diagramme zur Auslastung des Heimnetzes sowie zur Belegung der Funkkanäle und mögliche Störsignale benachbarter WLANs. WLAN-Bastler, die die Übertragung optimieren wollen, sind daher auf zusätzliche Tools angewiesen.
Neben dem Haupt-WLAN bietet der BE550 Gast-WLANs auf allen drei Frequenzen. Dafür lassen sich Bandbreitengrenzen einrichten, damit der Traffic der Besucher nicht das Heimnetz ausbremst. Außerdem können Sie die Gast-WLANs nur für bestimmte Zeiträume frei schalten. Allerdings fehlt eine Option, mit der sich ein Gast-WLAN automatisch deaktiviert, wenn dort keine Geräte mehr aktiv sind.
Außerdem können Sie ein eigenes IoT-WLAN für Smart-Home-Geräte aktivieren. Das bringt aber keine erhöhte Sicherheit, weil dieses Funknetz beim BE550 nicht vom Haupt-WLAN getrennt ist. Allerdings können Sie dafür andere Sicherheitseinstellungen vornehmen – zum Beispiel eine weniger starke Verschlüsselung -, um sicher zu gehen, dass sich alle IoT-Geräte garantiert verbinden.
Mit der Kindersicherung lässt sich der Internetzugang einzelner Geräte einschränken: Dazu gibt es Netzwerkfilter nach inhaltlichen Kategorien und eine Blacklist beziehungsweise Whitelist für Webseiten.
Für eingestellte Zeiträume können Sie diesen Geräten den Internetzugang komplett sperren. Flexiblere Zeiteinstellungen gibt es aber nur über kostenpflichtige Angebote: Die erweiterte Kindersicherung kostet 19 Euro pro Jahr, zusätzliche Sicherheitsfunktionen bietet TP-Link für 39 Euro pro Jahr an. Das Komplettpaket, das auch Malware-Schutz, einen VPN-Dienst und Passwortverwaltung beinhaltet, schlägt mit 80 Euro pro Jahr zu Buche. Diese zusätzlichen Dienste lassen sich über die Tether-App von TP-Link ordern.
Testergebnisse und Ausstattung
TP-Link Archer BE550: Testergebnisse | |
WLAN: Transferrate 6 GHz, Distanz 3m (in MBit/s, Autokanal) | 2106 |
WLAN: Transferrate 5 GHz, Distanz 3m (in MBit/s, Autokanal) | 1139 |
WLAN: Transferrate 2,4 GHz, Distanz 3m (in MBit/s, Autokanal) | 181 |
WLAN: Transferrate 6 GHz, Distanz 25m (in MBit/s, Autokanal) | 226 |
WLAN: Transferrate 5 GHz, Distanz 25m (in MBit/s, Autokanal) | 104 |
WLAN: Transferrate 2,4 GHz, Distanz 25m (in MBit/s, Autokanal) | 78 |
USB-Tempo: Transferrate zu externer SSD (NTFS, in MB/s, Lesen/Schreiben | 257 / 176 |
Datenrate VPN-Transfer per Wireguard (in MBit/s) | 910 |
Leistungsaufnahme: Ruhemodus / WLAN-Übertragung (in Watt) | 12,6 / 16,7 |
TP-Link Archer BE550: Ausstattung | |
Firmware im Test | 1.1.1 Build 20241230 rel. 20267 |
WLAN-Standard | Wi-Fi 7 (802.11be) |
maximales WLAN-Tempo 6 GHz (MBit/s) | 5764 |
maximales WLAN-Tempo 5 GHz (MBit/s) | 2882 |
maximales WLAN-Tempo 2,4 GHz (MBit/s) | 574 (Wi-Fi 6) |
MIMO-Streams | 2×2 (6 GHz; 5 GHz; 2,4 GHz) |
maximale Kanalbreite (MHz): 5 GHz / 2,4 GHz | 320 / 160 / 40 |
Anschlüsse Ethernet | 1x 2,5-Gbit (WAN), 4x 2,5-GBit (LAN) |
Anschlüsse USB | USB 3.2 Gen 1 |
weitere Anschlüsse | Strom |
Status-LEDs | LED-Reihe |
Bedienelemente | WLAN, WPS, LEDs, Einschalter, Reset |
Lieferumfang | Netzteil (39,6 Watt), LAN-Kabel Cat 6, Kurzanleitung, Info-Karte mit WLAN-Passwort, Reset-Werkzeug |