Der US-Elektroautobauer Tesla aus Austin im US-Bundesstaat Texas hat ein Problem – und das hat vier Räder, Edelstahlkarosserie, kostet 80.000 US-Dollar und bleibt wie Blei in den Verkaufsräumen liegen. Sein Name: Tesla Cybertruck.
Rund 2.400 Fahrzeuge im Gesamtwert von rund 200 Millionen US-Dollar stehen aktuell unverkauft herum. So viel zum Hype.
Erstaunlich: Kein Trade-in für das eigene Produkt
Wer gehofft hat, seinen Cybertruck gegen ein anderes Tesla-Modell eintauschen zu können, wird enttäuscht: Laut dem Magazin Electrek lehnt das Unternehmen den monströsen Pick-up bei Inzahlungnahmen derzeit explizit ab.
Begründet wird das mit einem Rückstau. Der Konzern will offenbar vermeiden, sich noch mehr der Fahrzeuge ins Haus zu holen, die ohnehin kaum Käufer:innen finden.
Tesla Cybertruck: Wertverfall mit Ansage
Wer bereits einen besitzt, hat ebenfalls schlechte Karten. Der Gebrauchtwert des Cybertrucks ist in nur einem Jahr um 55 Prozent gefallen. Wer verkauft, macht also ein dickes Minus.
Einige Besitzer:innen versuchen inzwischen, über das „Lemon Law“ aus dem Vertrag zu kommen. Das verpflichtet Hersteller in mehreren US-Bundesstaaten, Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln zurückzunehmen.
Viel versprochen, wenig geliefert
Dabei hatte Elon Musk vollmundig angekündigt, der Cybertruck werde kugelsicher sein, eine Reichweite von über 800 Kilometern bieten und obendrein noch für 40.000 Dollar starten.
Gekommen ist: nichts davon. Auch das für 16.000 Dollar angekündigte Zusatzmodul für mehr Reichweite, das die halbe Ladefläche blockiert hätte, wurde still und heimlich von der Website entfernt – trotz geleisteter Anzahlungen.
Vom Hoffnungsträger zum Problemfall
Parallel bröckelt Teslas Markenimage. Die Auslieferungen gingen im ersten Quartal 2025 um 13 Prozent zurück – der niedrigste Stand seit drei Jahren. Das Unternehmen steckt tief in der Absatzkrise.
Gleichzeitig wächst der Protest gegen Elon Musk. Unter dem Namen „Tesla Takedown“ protestieren Aktivist:innen weltweit vor Showrooms. Sie werfen dem Konzernchef Nähe zu rechtsextremen Positionen und die Zerstörung öffentlicher Institutionen vor.
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Ein Bumerang kommt immer zurück
Tesla hat sich beim Cybertruck übernommen – technisch, wirtschaftlich und kommunikativ. Und jetzt erweist sich das Produkt als Bumerang.
Mit der Konkurrenz im Rückspiegel und internationalen Handelskonflikten durch US-Präsident Donald Trump im Nacken, wird der Spielraum für Fehler kleiner. Der Cybertruck wird zum größten Problem Teslas.