Die von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump erlassenen Zölle bestimmen seit Tagen die Schlagzeilen, erste handfeste Auswirkungen sind etwa an der Börse bereits deutlich zu spüren. Jetzt scheint es auch zu ersten Hamsterkäufen durch US-Bürger:innen zu kommen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg (Paywall) berichtet.
Dabei geht es nicht etwa um alltägliche Produkte wie Lebensmittel oder, wie wir es alle noch aus der Coronapandemie kennen, Toilettenpapier – stattdessen strömten die US-Amerikaner:innen am vergangenen Wochenende wohl in die Apple-Stores, um sich noch vor möglichen Preissteigerungen mit iPhones und Co. einzudecken.
Trumps Zollpolitik und die Auswirkungen für Apple
Die Sorge ist nicht unbegründet, schließlich werden die Apple-Geräte überwiegend in China gefertigt, also einem Land, dessen Waren Präsident Trump ab dem 9. April nur noch mit Zollgebühren in Höhe von 54 Prozent auf den heimischen Markt lassen will.
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t3n-Autor Marco Engelien hat sich deshalb bereits vergangene Woche ausführlich mit der Frage beschäftigt, wie stark die iPhone-Preise steigen könnten. Das Ergebnis: Das Topmodell iPhone 16 Pro Max könnte in Folge der neuen Zollpolitik fast 800 US-Dollar teurer werden und dann bis zu 2.300 Dollar kosten.
Apple soll sich auf die neuen Umstände bereits vorbereitet haben und zum einen schon verstärkt auf Importe aus Indien und Vietnam setzen. Zum anderen soll der Konzern schon „viele iPhone-Modelle vorab ins Land eingeführt haben, um ausreichend Bestände zu haben“, schreibt etwa Heise.
Klar ist jedoch, dass das Unternehmen aus Cupertino als weltweiter Player besonders unter der neuen Zollstruktur der USA leidet. Die Apple-Aktie bekam das in den letzten Tagen deutlich zu spüren und verzeichnete massive Verluste. Gleichzeitig scheinen sich die Verkaufszahlen überraschend und von Panikkäufen getrieben deutlich verbessert zu haben.
Vorweihnachtsstimmung im April: Apple-Stores erleben Käuferansturm
An die langen Schlangen, die sich regelmäßig bilden, wenn eine neue iPhone-Generation erscheint, habe man sich am vergangenen Wochenende noch nicht angenähert. Doch laut dem Bloomberg-Bericht berichten Apple-Stores überall in den USA von einer Kaufstimmung wie in der Vorweihnachtszeit.
„Die Leute stürmen herbei und stellen Fragen“, zitiert Bloomberg einen Store-Mitarbeiter. Ein anderer bemerkte, dass aktuell viele Apple-Nutzer:innen ein Upgrade vornehmen – also deutlich vor dem Herbst, der wie übliche neuere Gerätegenerationen hervorbringen dürfte.
So erwarten die Mitarbeiter:innen laut Bloomberg auch, dass das Verkaufshoch noch in den nächsten Tagen anhalten wird. Apple selbst sich hält sich währenddessen bedeckt und wollte die aktuelle Situation nicht kommentieren. Heise geht derweil davon aus, dass der Konzern vermutlich noch bis zum Sommer Geräte verkaufen kann, die bereits vor der geänderten Zollpolitik in die USA eingeführt wurden.
Am Preis der Apple-Produkte dürfte sich also aller Wahrscheinlichkeit nach erst im dritten Quartal 2025 etwas ändern – pünktlich zum Launch von iPhone 17 und Co. Wie teuer die neueste Generation auf den US-Markt kommt, bleibt also abzuwarten.