Microsoft bastelt seit geraumer Zeit an einer umstrittenen “Recall”-Funktion. Nachdem diese bereits um mehrere Monate verschoben wurde, soll das Tool nun so weit fertiggestellt sein, um es in die Preview-Build 26100.3902 zu integrieren.
Der Redmonder Konzern hat die Funktion inzwischen für den Release-Preview-Channel angekündigt. Der finale Release für alle Kunden ist daher nicht weit entfernt. Das Feature soll vorerst in Wellen an die Release-Preview-Insider verteilt und kann dort getestet werden, wie Microsoft auf seinem offiziellen Blog angekündigt hat.
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Recall – das kann die umstrittene Funktion
Recall soll eine Art fotografisches Gedächtnis darstellen. Die Funktion zeichnet in kurzen Abständen sämtliche Nutzeraktivitäten auf, indem das System Screenshots anlegt. Diese werden dann mithilfe von KI analysiert und können im Nachhinein über die Desktopsuche per Stichwörtern oder Beschreibungen wieder aufgerufen werden.
So soll es möglich sein, nach Dokumenten, Webseiten, Dateien und sogar vergangene Arbeitsabläufe der Vergangenheit zu suchen und aufzurufen. Mit einer Beschreibung des Ablaufes kann ein Nutzer so etwa zu einem älteren Workflow, der vor Tagen oder gar Wochen durchgeführt wurde, zurückkehren.
Die dafür benötigten lokalen Datenbanken, die dafür angelegt werden müssen, sind dabei umstritten. Und zwar werden diese unverschlüsselt abgelegt und sind somit einfach einsehbar, sobald man angemeldet ist — das gilt auch für sensible Daten.
Nachdem die kritischen Stimmen lauter wurden, sah Microsoft von einem Release der Funktion für Windows 11 Version 24H2 ab. Im November 2024 konnte die Funktion dann erstmals als Insider Build ausprobiert werden. Allerdings nur auf Geräten mit ARM-CPUs. Auch damals hatte der Konzern an der Funktion geschraubt. So wurde Recall nicht mehr fest ins OS integriert und erschien in einer Liste der Apps.
Microsoft hat nun abermals nachgebessert und Recall soll nun weitaus sicherer sein. Etwa können Nutzer nur noch durch die Verwendung von Windows Hello gespeicherte Screenshots einsehen. Des Weiteren kann bestimmt werden, welche Apps von Screenshots ausgenommen werden sollen. Das kann etwa ein Webbrowser oder auch Microsoft Teams sein.
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