Eine der grten Plattformen fr die Verbreitung von pdokriminellen Inhalten ist zerschlagen worden. Das Streaming-Portal Kidflix wurde im Rahmen einer internationalen Ermittlungsoperation abgeschaltet, gegen viele Kunden laufen Ermittlungsverfahren.
Ausgeklgeltes kriminelles System
Die Aktion, die von Europol untersttzt und federfhrend vom Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) sowie der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) geleitet wurde, umfasste Ermittlungen in ber 35 Lndern weltweit. Zwischen April 2022 und Mrz 2025 registrierten sich laut den Erkenntnissen insgesamt rund 1,8 Millionen Nutzer auf der Plattform. Am 11. Mrz 2025 beschlagnahmten deutsche und niederlndische Behrden die Server, auf denen sich zu diesem Zeitpunkt etwa 72.000 Videos befanden.
Die Ermittlungen fhrten zur Identifizierung von fast 1400 Verdchtigen weltweit. Bislang wurden 79 Personen wegen des Austauschs und der Verbreitung von kinderpornografischem Material festgenommen. Einige der Verhafteten sollen nicht nur Videos hochgeladen und konsumiert, sondern auch selbst Kinder missbraucht haben. 39 Kinder konnten aus Missbrauchssituationen befreit werden. Die Ermittlungen dauern an, der oder die eigentlichen Betreiber der Plattform wurden bis jetzt nicht identifiziert.
Kidflix wurde 2021 von einem Cyberkriminellen gegrndet und entwickelte sich rasant zu einem der grten Netzwerke dieser Art. Nutzer konnten dort nicht nur Dateien herunterladen, sondern auch Videos direkt streamen. Die Bezahlung erfolgte mittels Kryptowhrungen, die in Plattform-eigene Token umgewandelt wurden. Diese Token konnten aber auch durch das Hochladen und Kategorisieren von Missbrauchsmaterial verdient und fr das Ansehen von Inhalten verwendet werden. Pro Stunde wurden durchschnittlich 3,5 neue Videos hochgeladen.
Bisher grte Aktion
Die dagegen gerichtete Operation «Stream» gilt als die bislang grte von Europol koordinierte Ermittlungsmanahme gegen sexuelle Gewalt an Kindern. Experten des European Cybercrime Centre (EC3) analysierten tausende Videos und berprften die Daten, um sie nationalen Ermittlern bereitzustellen. Der Informationsaustausch zwischen den beteiligten Lndern war ein entscheidender Faktor fr den Erfolg der Ermittlungen.
Die Exekutivdirektorin von Europol, Catherine De Bolle, betonte die enorme Bedrohung durch die digitale Verbreitung von Missbrauchsmaterial: «Es handelt sich nicht um ein rein technisches oder cyberkriminelles Problem. Hinter jedem Video stehen reale Opfer; also Kinder, die Schutz bentigen.» Auch der EU-Kommissar fr Inneres, Magnus Brunner, lobte die enge Zusammenarbeit der europischen Behrden und forderte verstrkte Manahmen auf EU-Ebene.
- Internationale Ermittlungsoperation zerschlgt pdokriminelle Plattform
- 1,8 Millionen Nutzer registrierten sich zwischen April 2022 und Mrz 2025
- Fast 1400 Verdchtige identifiziert, 79 Personen bisher festgenommen
- 39 Kinder konnten aus Missbrauchssituationen befreit werden
- Plattform ermglichte Streaming und Tausch von kinderpornografischem Material
- Bezahlung erfolgte ber Kryptowhrungen und plattformeigene Token
- Operation ‹Stream› gilt als grte Europol-koordinierte Ermittlung dieser Art
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