
Die Shenzhen 8K UHD-Video Industry Cooperation Alliance hat eine neue Technologie entwickelt, die der teilweise ärgerlichen Kabelvielfalt in der Heimelektronik in Zukunft ein Ende bereiten könnte. Der neue GPMI-Standard aus China bietet hohe Bandbreite und gleichzeitige Stromversorgung mit nur einem einzigen Kabel.
Was kann der GPMI-Standard?
Der Multimedia-Standard wurde aus einem Zusammenschluss von mehr als 50 chinesischen Unternehmen entwickelt, darunter beispielsweise Huawei, Hisense und TCL. Ziel ist es, den 8K-Standard zu etablieren und eine universelle Übertragung für Daten, Video, Audio und Energie zu bieten. Der in China entwickelte neue Standard kann nämlich sowohl Netzwerksignale und Daten als auch Videosignale übertragen. Und das mit nur einem Kabel. Das bedeutet: Stromversorgung und hohe Bandbreite gleichzeitig. Bereits vor sechs Jahren begann die Entwicklung der Technologie, die im vergangenen Jahr finalisiert wurde. Ermöglicht wird eine bidirektionale Datenübertragung. Denn die insgesamt acht 24-Gbps-Kanäle können flexibel konfiguriert werden. Es ist unter anderem die 8 + 0 Kombination möglich, bei der 192 Gigabit pro Sekunde im Download und 0 Gigabit pro Sekunde im Upload zur Verfügung stehen – aber auch andere Kombinationen sind möglich. Es gibt eine Typ-C-Variante, die mit USB-C kompatibel ist. Diese bietet eine Bandbreite von 96 Gigabit pro Sekunde sowie 240 Watt Leistung. Eine Bandbreite von sogar 192 Gigabit pro Sekunde und 480 Watt Leistung sind bei der Type-B-Variante mit proprietärem Anschluss möglich.
Welche Vorteile bietet der neue Multimedia-Standard?
Die oftmals nervige Kabelvielfalt in der Heimelektronik könnte in Zukunft mit dem General Purpose Media Interface-Standard wesentlich reduziert werden. Denn der Standard wird zu einer Schnittstelle für quasi alles und übertrifft HDMI. Nutzer können dann viel einfacher ihre verschiedenen Geräte miteinander verbinden und somit einen lästigen Kabelsalat etwa hinter ihrem Fernseher umgehen.
Wo kann das GPMI-Kabel Anwendung finden?
Da der GPMI-Standard so flexibel konfiguriert werden kann, dürfte er vor allem für Geräte mit interaktiven Anforderungen sehr interessant sein. Monitore, Kameras und Sensoren könnten gleichzeitig hochauflösende Videosignale empfangen und Daten zurücksenden – alles mit einem einzigen Kabel. Für Nutzer dürfte dieser Umstand insbesondere beim Anschluss komplexer Geräte eine enorme Erleichterung bringen. Für die Implementierung in verschiedenen Anwendungen wird es dann aber auch entscheidend sein, welche maximale Kabellänge des GPMI-Standards zur Verfügung steht, und das ist bislang nicht bekannt.
Wann steht der neue Multimedia-Standard zur Verfügung?
Es bleibt fraglich, ob sich der Standard aus China international durchsetzen kann. Dies wird erst die Zeit zeigen, denn immerhin gibt es direkte Konkurrenten wie USB4, Thunderbolt oder aber DisplayPort. Zunächst soll der GPMI-Standard Schritt für Schritt in die Heimunterhaltung und anschließend in den Automobilsektor eingeführt werden. Letztendlich ist dann auch der Einsatz des neuen Multimedia-Standards für die industrielle Anwendung geplant.