FreeBSD
Im November 1993 startete Jordan Hubbard das FreeBSD Projekt, in dem er den Source Code aus dem 386BSD nahm. FreeBSD wird derzeit von etwa 200 Entwicklern betreut, die Änderungen an dem Quellcode an ein zentrales Team weitergeben, die wiederum für das Einbinden in das nächste Release verantwortlich sind. FreeBSD basiert auf dem 4.4 BSD Lite Release für x86 Computer vom März 1994 und spielt seine Stärken im Netzwerkbereich aus. Überall wo große Datenmengen anfallen hat sich FreeBSD im Einsatz bewährt. Das Installationsprogramm basiert rein auf Textmenüs und ermöglicht die individuelle Anpassung für den jeweiligen Einsatzzweck. FreeBSD wird in drei Zweigen entwickelt: CURRENT enthält neueste Features in der Entwicklung, STABLE enthält getesteten Quellcode und RELEASE ist die veröffentlichte Version die nur um Fehler bereinigt wird. Laut Netcraft wurden 2004 2,5 Mio. Server Installationen mit FreeBSD gezählt.
Die Bezeichnung von Geräten wie Festplatten im «/dev» Verzeichnis folgen einem eigenen Schema. So wird z.B. die erste Partition auf der ersten IDE-Festplatte als ad0s1 bezeichnet, die zweite Partition heisst ad0s2. Über eine Liste der portierten System Software und Pakete lassen sich leicht die installierten Programme auf einen aktuellen Stand bringen. In den jeweiligen Port- Beschreibungen sind alle bis zum aktuellen Zeitpunkt erfolgten Updates enthalten, die sich durch ein frei wählbares Installationsmedium einbinden lassen, auch über CVS (Concurrent Versions System). Legt man eher Wert auf bereits kompilierte Programme, lassen sich auch direkt die Binaries installieren. Etwa 8.000 Programme sind inzwischen für FreeBSD verfügbar. FreeBSD steht unter der BSD Lizenz, es ist frei einsetzbar und frei kopierbar solange die Copyright Hinweise mit der BSD Lizenz enthalten bleiben.
Für FreeBSD sind Sicherheitserweiterungen unter dem Projektnamen TrustedBSD verfügbar, die dem B1 Sicherheitslevel entsprechen. Dazu gehören u.a. Access Control Lists (ACL) und Mandatory Access Control (MAC).
FreeBSD Anwendung
Datenbank Server
Internet-, Intranet- und Fileserver
Internet Client
FreeBSD Strukturinformationen
ausgereifter TCP/IP Stack
präemptives Multitasking
monolithischer Kernel
FreeBSD Systemumgebung
X-Windows
Multi-User fähig
max. 4 CPUs
Dateisystem: ufs
32-Bit Intel, 64–Bit UltraSPARC, Alpha (experimentell)
Read/Write: FAT, ISO9660, NTFS
FreeBSD Stärken
transparenter und stabiler Betrieb
Portabilität
binärkompatibel zu: DOS, SCO Unix, BSDI, NetBSD, Linux und 386BSD
NFS Performance
In der Version FreeBSD 5.3 vom 05.11.2004 wurde neben Security- und Bugfixes hauptsächlich der Hardware Support verbessert und erweitert. Techniken wie ACPI, Bluetooth, Firewire, Serial ATA, USB 2.0 und Wireless LAN werden jetzt vollständig unterstützt. Die Unterstützung für das Dateisystem FAT32 wurde verbessert und Software wie KDE 3.3.0, Gnome 2.6.2 und Mozilla 1.7.2 auf den neuesten Stand gebracht.
FreeBSD 6.1 wurde am 8. Mai 2006 fertiggestellt, es bietet jetzt eine automatische Konfiguration von Bluetooth Geräten, erhöhte Stabilität des Dateisystem sowie neue Treiber und aktualisierte Programmpakete.
FreeBSD 7.0 wurde am 27. Februar 2008 für mehrere Computer-Architekturen veröffentlicht. Die größten Verbesserungen betreffen die stark gesteigerte Geschwindigkeit und SMP Skalierfähigkeit. Optional kann anstatt dem 4BSD Scheduler der Prozess-Scheduler ULE mit verbesserter Geschwindigkeit und schnellen Reaktionszeiten eingesetzt werden. Die Funktion jemalloc für die Speicherverwaltung wurde überarbeitet, als neues Dateisystem kommt tmpfs portiert von NetBSD hinzu. Tmpfs wird komplett im Arbeitsspeicher gehalten und geht sehr effizient mit Ressourcen um. WLAN (802.11) wurde zusammen mit TCP optimiert. FreeBSD 7 enthält neben weiteren die aktualisierten Komponenten X.Org 7.3, KDE 3.5.8, GNOME 2.20.2 und GNU C Compiler 4.2.1.

FreeBSD Derivate
Das DragonFly BSD Projekt hat sich im Jahr 2003 von der FreeBSD 4.x Linie abgespalten um neueste Innovationen und Techniken in das FreeBSD Derivat einfliessen zu lassen. Das Projekt von Matthew Dillon brachte im Juli 2004 die Version 1.0(a) heraus. Enthalten sind eine neue Messaging-API, ein überarbeitetes I/O-Modell, Kernel-Threads und Interrupt-Preemption. In einer nächsten Version soll eine bessere Paketverwaltung und besseres Threading-Modell zum Einsatz kommen. Am 08.04.2005 wurde dieses Betriebssystem in der Version 1.2.0 veröffentlicht. Verbessert wurde das Netzwerk-Subsystem mit dem TCP-Stack, IPv6 und NFS Version 3 kamen dazu. Neue Treiber sind jetzt ebenfalls enthalten, die Unterstützung von USB wurde verbessert. DragonFly BSD 1.4 wurde am 08.01.2006 veröffentlicht, als Standard wird jetzt der GCC 3.4 verwendet.
Zielsetzung des ekkoBSD Projekt ist ein Betriebssystem auf Basis von FreeBSD zu schaffen, welches einfach und sicher zu konfigurieren ist. Besonderer Wert wird auf eine demokratische Projektsteuerung mit offenem Umgang für neue Denkweisen gelegt. Mitte Juli 2004 wurde ekkoBSD wieder eingestellt, auf der Website waren nur noch Dankesworte an die Beteiligten zu lesen.
Das Derivat PC-BSD basiert auf FreeBSD und wurde mit der Version 0.5 Beta für x86 Computer im April 2005 veröffentlicht. Zur Besonderheit gehört ein grafischer Installationsvorgang, die automatische Hardwareerkennung und die integrierte KDE Oberfläche. Die Entwickler von PC-BSD haben sich das Ziel gesetzt, für Einsteiger im Home- und Office Bereich ein besonders benutzerfreundliches System zu schaffen, das die bisherigen BSD Derivate nicht bieten können. Im Juni 2005 wurde PC-BSD in der Version 0.7.5 beta veröffentlicht. Der Quellcode wurde unter die BSD Lizenz gestellt, zahlreiche Bugs behoben und einzelne grafische Details verbessert. Ende April 2006 wurde PC-BSD 1.0 herausgebracht, es basiert auf FreeBSD 6.0 und der neuen KDE 3.5.2 Oberfläche. Unterstützt werden mehr als 50 Sprachen, die Installation von Software verbessert und die automatische Hardwareerkennung erweitert. Einen Monat später kam PC-BSD 1.1 heraus, basierende Software ist FreeBSD 6.1, KDE 3.5.2 und X.org 6.9. Im Juli 2006 erschien PC-BSD 1.2 mit dem fortschrittlichen FreeBSD ULE Scheduler, optimiert für Intel 686 Prozessoren. Für verbreitete Grafikkarten wird die 3D-Hardwarebeschleunigung unterstützt.
PicoBSD heißt das FreeBSD Derivat, das auf eine einzige Diskette passt. Es basiert auf FreeBSD 3.0 und benötigt dadurch sehr wenig Hardware-Ressourcen. Ein 386 Prozessor mit 8 MByte RAM reicht bereits aus um zum Beispiel einen Router, eine Firewall oder einen Dial-in Server in Betrieb zu nehmen. Die aktuelle Version 0.41 wurde bereits im Oktober 1998 veröffentlicht. Mit dem zur Verfügung stehenden Development Kit kann jeder Interessierte seine eigene angepasste Version von PicoBSD erstellen.
Die Ziele von DesktopBSD als FreeBSD Derivat liegen in einer stabilen Distribution mit der einfachen Benutzung von Anwendungen mit der KDE Oberfläche. Damit soll BSD für einfache Anwender besser zugänglich werden. Die Installation von Programmen und Konfiguration bestimmter Aufgaben vereinfacht. Im März 2006 erschien Desktop BSD 1.0 mit KDE 3.5.1, neuen Funktionen und Fehlerbehebungen.
DesktopBSD 1.6 wurde am 09. Januar 2008 als 32-Bit und 64-Bit Version veröffentlicht und basiert jetzt auf FreeBSD 6. Das Betriebssystem unterstützt mehrere Prozessoren und enthält die neuen Versionen von KDE 3.5.8, X.Org 7.3.
Datum – Version
1993 Nov. – FreeBSD 1.01994 April – FreeBSD 1.11995 Jan. – FreeBSD 2.0, 4.4BSD-Lite Code einbezogen1995 Nov. – FreeBSD 2.11996 Nov. – FreeBSD 2.1.61997 März – FreeBSD 2.21998 Juli – FreeBSD 2.2.71998 Okt. – FreeBSD 3.0, 4.4BSD-Lite2 Code einbezogen1999 Dez. – FreeBSD 3.42000 März – FreeBSD 4.02000 Nov. – FreeBSD 4.22001 Sept. – FreeBSD 4.4, Unterstützung für Crusoe CPU, SEE für Intel CPUs, SMB + Tools2002 Juni – FreeBSD 4.6, Update allgemein, Performance und Sicherheit verbessert2002 Aug. – FreeBSD 4.6.2, Sicherheitsupdates2002 Okt. – FreeBSD 4.7, Update allgemein, neue Treiber2003 März – FreeBSD 4.8 STABLE2003 Okt. – FreeBSD 4.92003 Jan. – FreeBSD 5.0 Technology Release, neue SMP Architektur, gcc 3.2.1, neues Disk-I/O-System, exp. Disk-Verschlüsselung2003 Juni – FreeBSD 5.1, neues Technologie Release, verfügbar für i386, IA64, Alpha, MIPS, PC98, PPC, SPARC64 und AMD64 CPUs2004 Jan. – FreeBSD 5.22004 Nov. – FreeBSD 5.32005 Mai – FreeBSD 5.42006 Mai – FreeBSD 5.5, letztes stabile Release für den 5.x Versionszweig2005 – FreeBSD 6.0, SMPVFS ein virtuelles Dateisystem für SMP Computer2006 Mai – FreeBSD 6.12007 Jan. – FreeBSD 6.22008 Jan. – FreeBSD 6.32008 Feb. – FreeBSD 7.02009 – FreeBSD 7.12009 – FreeBSD 7.22009 – FreeBSD 8.02010 – FreeBSD 8.12011 – FreeBSD 8.22012 – FreeBSD 8.32012 – FreeBSD 9.02012 – FreeBSD 9.12013 – FreeBSD 9.22014 – FreeBSD 9.32014 – FreeBSD 10.02014 – FreeBSD 10.12015 – FreeBSD 10.22016 – FreeBSD 10.32016 – FreeBSD 11.02017 – FreeBSD 11.12018 – FreeBSD 11.22018 – FreeBSD 12.02019 – FreeBSD 12.12020 – FreeBSD 12.2