Was sich im Aserbaidschan-Konflikt angedeutet hatte, wurde im Ukraine-Krieg Realität: Drohnen unterschiedlicher Größe dominieren das Schlachtfeld. Dabei haben sich vorwiegend kleine First-Person-View-Drohnen (FPV) als allgegenwärtige Bedrohung etabliert. Darauf müssen die NATO-Staaten reagieren. Die Bundeswehr, die das Thema FPV-Drohnen viele Jahre lang verschlafen hat (So hilflos ist die Bundeswehr bei der Drohnenabwehr – Spionage wehrlos ausgeliefert), scheint nun aufgewacht zu sein und plant die Anschaffung passender Drohnen: Die ersten Killerdrohnen der Bundeswehr – Das müssen Sie darüber wissen. Die US-Army ist aber schon einen Schritt weiter und testet bereits ihre neuesten Kampfdrohnen. Und zwar in Bayern auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.
Laut eigenen Angaben führte die US-Armee vom 17. bis 25. Februar 2025 auf dem Grafenwöhrer Truppenübungsplatz erstmals Tests mit First-Person-View-Drohnen mit scharfer Munition durch. Diese Erprobung erfolgte im Rahmen des Projekts “Shiv” (englische Bezeichnung für eine Stichwaffe). Mit dem Projekt Shiv will die US-Armee ihre Gefechtstaktik durch den Einsatz kostengünstiger, anpassungsfähiger unbemannter Plattformen im Einklang mit aktuellen Entwicklungen im Kampf, wie sie der Ukraine-Krieg zeigt, weiterentwickeln.
FPV-Drohnen hatte die US-Armee zwar schon früher zu Trainingszwecken eingesetzt. Doch im bayerischen Grafenwöhr war es das erste Mal, dass das US-Militär mit diesen Systemen in einem Gastland einen Angriff mit scharfer Munition durchführte.
Ein Team aus Soldaten des US Army Combat Capabilities Development Command (DEVCOM), der 173. Luftlandebrigade und der multinationalen Ausbildungsgruppe für ukrainische Soldaten baute und testete die bewaffneten Drohnen unter Aspekten wie Reichweite, Anflugwinkel und Gewicht der eingesetzten Munition sowie Einsatztechniken und Taktiken, wie diverse Militärnachrichtenportale berichten. Das Team druckte via 3D-Druck Gehäuse für die Munition und führte statische und Live-Flugversuche durch.
Das Team baute die Drohnen vor Ort zusammen und stimmte die Flugparameter ab, um Genauigkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Die Entwicklungsmunition wurde in Übereinstimmung mit den Gesetzen der USA und Deutschlands sowie in Einklang mit den Sicherheitsvorschriften für Schießplätze integriert. Die Soldaten steuerten ihre mit Munition beladenen Drohnen ins Ziel. Diese Tests sollen erfolgreich verlaufen sein, wobei die Armee keine Details verrät.
Die Flüge fanden auf einem kleinen Flugfeld der US-Armee (auch als Balli Airfield bezeichnet) nahe der oberpfälzischen Stadt Vilseck statt.
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