Apple spendiert dem iPad in 11. Generation nur ein abgespecktes A16-SoC ohne Apple Intelligence. Doch wichtiger ist im Alltag die Verdopplung des Speichers auf 128 GB beim günstigen Einstieg für 399 Euro. Im Test überzeugt Apples günstigstes iPad und ist für fast alle die sinnvollste Wahl.
Apple hat das iPad 11 (A16) zwar auf den schnelleren A16-Prozessor aufgewertet und dem Tablet gleichsam mehr Arbeitsspeicher als auch Hauptspeicher zu einem günstigeren Preis spendiert, auf Apple Intelligence muss das Einsteiger-iPad aber trotzdem verzichten. Im Test behauptet sich das iPad 11 dennoch als das Sorgenfrei-Tablet, mit dem man immer gut beraten ist.
iPad 11 bietet mehr Speicher ab 399 Euro
Kam der Vorgänger, das iPad 10, im Jahr 2022 noch für 579 Euro mit 64 GB internem Speicher auf den Markt, bevor Apple das Tablet im Mai 2024 zunächst auf 429 Euro und im Herbst 2024 auf 399 Euro gesenkt hatte, startet das neue iPad 11 direkt für 399 Euro, bietet dafür aber auch schon 128 GB Speicher. Damit verdoppelt Apple den Speicher in der Basiskonfiguration, ohne den Preis zu erhöhen. Die 256-GB-Konfiguration ist günstiger geworden und erstmals gibt es das Einsteiger-iPad mit bis zu 512 GB internem Speicher, wofür der Konzern 779 Euro in der Wi-Fi-Version und 949 Euro für das 5G+GPS-Modell verlangt.
Als Farben stehen Blau, Pink, Gelb und Silber zur Auswahl, die kräftiger ausgeführt sind als etwa die Farben des iPad Pro. Das iPad im Test ist pink, was bei Mut zu Farbe eine ausgezeichnete Wahl ist. Für den Test wurde von Apple leihweise das iPad 11 mit 512 GB in der 5G-Version zur Verfügung gestellt, das sich abseits des zusätzlichen Speichers und der Mobilfunk-Anbindung über eine eSIM aber nicht vom günstigsten Modell für 399 Euro unterscheidet.
Angepasster A16-Chip für das iPad
Während das iPad Air inzwischen den Apple M3 erhalten hat und das iPad Pro schon beim M4-SoC angekommen ist, stattet Apple das iPad 11 mit dem A16-SoC aus, das zuletzt im iPhone 14 Pro und iPhone 15 eingesetzt wurde. Selbst das iPad mini, das fälschlicherweise immer für das Einsteiger-iPad gehalten wird, allerdings nur kleiner, aber trotzdem teurer als das neue iPad 11 ist, ist mit dem A17 Pro besser ausgestattet.
Hauptgegenstand der Aktualisierung des iPads ist aber dennoch das A16-SoC. Allerdings unterscheidet sich der A16 im iPad 11 noch einmal vom A16 aus den beiden iPhones. Denn der A16 im iPad verfügt über einen CPU- und einen GPU-Kern weniger als der A16-Prozessor im iPhone. Somit verfügt die CPU noch über 5 Kerne und die GPU über 4 Kerne – im iPhone 15 sind es demnach 6 CPU- und 5 GPU-Kerne. Apple nutzt das iPad 11 also auch, um teildefekte A16 noch verbauen zu können, die teildeaktiviert problemlos funktionieren. Tools zufolge wurde dabei ein E-Core deaktiviert, so dass das iPad weiterhin über zwei P-Cores verfügt. Ganz gesichert ist diese Information aber nicht, da Apple selbst dazu keine Angaben macht. Im iPhone verfügt der A16 bisher immer über 2 × P-Kerne und 4 × E-Kerne.
Beim Arbeitsspeicher vollzieht Apple mit dem iPad 11 den Schritt von 4 auf 6 GB RAM.
Der teildeaktivierte A16 im Benchmark
Bei den Benchmarks des A16 im iPad 11 zeigt sich, dass dieser bei der Single-Core-Leistung über einem M1 im iPad Air aus 2022 liegt und gut mit dem M2 aus dem iPad Air 2024 mithalten kann. Bei der Multi-Core-Leistung wird der Unterschied hingegen größer und auch der M1 zieht am A16 vorbei. Eklatant ist der Unterschied aber vor allem beim GPU-Ergebnis in Geekbench, denn hier ist schon der M2 doppelt so schnell.
Die Grafikleistung des A16
In den reinen Grafik-Benchmarks bestätigt sich das Bild, dass die M-Prozessoren von Apple vor allem bei der Grafikleistung weit mehr ausrichten können als ein A16 mit nur 4 GPU-Kernen. Das iPad 11 landet so noch hinter Xiaomi Pad 6S Pro mit Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2.
Stabiles Verhalten unter Dauerlast
Das Gaming im Langzeitbetrieb meistert das iPad 11 hingegen gut. Nach einem leichten Leistungsrückgang gleich am Anfang der Testreihen verbleibt die Leistung auch unter anhaltender Dauerlast auf einem konstanten Niveau.
Kein Apple Intelligence
Der A16, der auf den A14 im iPad 10 folgt, bietet zwar wie gerade geschildert mehr Leistung im Vergleich zum Vorgänger, wird aber Apple Intelligence nicht unterstützen. AI bleibt somit dem iPad Air, iPad Pro und iPad mini vorbehalten. Zwar verfügt auch der A16 über eine mutmaßlich ausreichend starke Neural Engine (NPU), aber wie auch schon beim iPhone verfügen abseits der M-Prozessoren von Apple nur die aktuellsten A-Series-Chips über genügend Arbeitsspeicher.

Unverändert gutes IPS-Display
Das Display des iPad 11 bleibt bei einer Bildschirmdiagonalen von 10,9 Zoll und IPS-Technik. Apple nennt weiterhin eine Helligkeit von 500 cd/m², die das iPad 11 im Test mit einer gemessenen Helligkeit von 524 cd/m² bei vollflächiger Darstellung von Weiß problemlos erreicht. Der Kontrast fällt mit 1.087:1 IPS-typisch aus, die OLED-Displays teurerer Tablets spielen in dieser Hinsicht aber in einer anderen Liga. Dank True Tone wird die Farbtemperatur des Displays automatisch an das Umgebungslicht angepasst.
Mit 2.360 × 1.640 Pixeln und somit 264 ppi ist auch die Auflösung des iPads unverändert und sorgt für ein scharfes Bild, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Trotz IPS ist die Farbdarstellung sehr gut und dank über 500 cd/m² ist auch die Ablesbarkeit bei Sonne gut. Wer zusätzlich zum iPad beispielsweise ein Pro-Modell des iPhones nutzt, dem werden eher die 60 Hz des Displays negativ auffallen, denn mit 120 Hz lässt es sich im Alltag, wenn man es gewöhnt ist, doch sehr viel angenehmer durch das Betriebssystem und Apps navigieren.
Die Akkulaufzeit des iPad 11
Der Akku des iPad 11 fällt mit 28,93 Wh (7.544 mAh) quasi identisch aus zu den 28,60 Wh des Vorgängers. Sie liegt nun auf dem Niveau des iPad Air der 6. Generation mit 11 Zoll. Apple gibt bis zu 10 Stunden Akkulaufzeit beim Surfen im Web oder Videowiedergabe oder bis zu 9 Stunden Akkulaufzeit beim Surfen im Web über das Mobilfunknetz an.
Im Video-Streaming-Test von ComputerBase, bei dem ein YouTube-Video bei einer Display-Helligkeit von 200 cd/m² über WLAN angespielt wird, überschreitet das iPad 11 die von Apple genannten Werte deutlich und landet bei 11:39 Stunden, womit das Tablet auf dem Niveau des iPad Air (2022) und iPad Air 13″ (2024) liegt. In Summe bleibt die Akkulaufzeit des iPads in diesem Test somit aber mittelmäßig.

Gleichsam erneut positiv hervorgehoben werden muss, dass der Standby-Verbrauch des iPads abermals erstklassig ist. Das iPad kann man problemlos längere Zeit ungenutzt liegen lassen, ohne dass der Akku dann leer ist, wenn man es benutzen möchte.
Bewährtes Design hervorragend verarbeitet
Auch beim Design hat Apple keine Veränderungen vorgenommen. Das iPad 11 misst wie der Vorgänger 179,5 × 248,6 × 7,00 mm und wiegt mit 477 Gramm in der Wi-Fi-Version auch gleich viel. Einen Grund, etwas an diesem Design zu ändern, gibt es auch nicht. Ja, der schwarze Rand um das Display könnte schmaler ausfallen und ja, das Display ist nicht wie beim iPad Air (6,1 mm dick) oder iPad Pro (5,3 mm dick) laminiert, was das iPad etwas dicker macht und das Display etwas weiter im Gehäuse sitzen lässt. Aber ein Problem sind beide Punkte nicht und im Alltag störend sind sie spätestens mit Blick auf den Preisunterschied des iPad 11 zum iPad Air oder gar Pro nicht mehr. Die Verarbeitung des iPad 11 mit seinem Aluminium-Gehäuse ist hervorragend.
USB-C mit DisplayPort
Vom 2022er iPad 10 geerbt hat das iPad 11 den Fingerabdrucksensor in der Power-Taste und natürlich auch den inzwischen obligatorischen USB-C-Anschluss, der beim kleinsten iPad allerdings weiter auf USB 2.0 mit maximal 480 Mbit/s beschränkt bleibt. Der USB-C-Anschluss lässt sich aber erneut auch nutzen, um das iPad über ein USB-C-Kabel mit einem Monitor zu verbinden, da er auch DisplayPort unterstützt. Hier sind nun zudem an einem UHD-Monitor bis zu 60 Hz möglich. Beim WLAN wird Wi-Fi 6 geboten, während Air und Pro bereits Wi-Fi 6E unterstützen.
An der unteren Seite ist wieder der Smart Connector platziert, über den sich das Magic Keyboard Folio andocken lässt, um eine Tastatur mit Touchpad am iPad zu nutzen. Mit rund 260 Euro* ist dieses Tastatur-Cover sehr teuer, auch wenn die Qualität überzeugt.

Kein Apple Pencil Pro
Zu beachten ist darüber hinaus, dass das iPad 11 nur mit dem Apple Pencil der ersten Generation (Lightning-Anschluss) oder dem Apple Pencil mit USB-C genutzt werden kann, nicht aber mit dem Apple Pencil der zweiten Generation oder dem Apple Pencil Pro, den beispielsweise das aktuelle iPad mini bereits unterstützt. Hierbei könnte Apple sogar bewusst darauf gesetzt haben, dass der Apple Pencil der ersten Generation weiterhin genutzt werden kann und keine Neuanschaffung notwendig ist. Da das Einstiegs-iPad in den letzten Jahren häufig auch an Schulen angeschafft wurde, könnte auch dieser Aspekt eine Rolle gespielt haben.
Kamera ohne Blitz
Die Hauptkamera verfügt allerdings weiterhin nicht über einen Blitz, wie beim Vorgänger ist unterhalb der Kamera hinter einem Mesh ein Mikrofon platziert. Ein weiterer Punkt, der es auch vom aktuellen iPad mini unterscheidet, denn dieses besitzt einen LED-Blitz für die Hauptkamera. Generell gilt aber ohnehin, dass man Fotos besser mit dem Smartphone statt dem iPad macht.
Face ID an der Vorderseite bleibt bei Apple dem Pro-Modell vorbehalten, die FaceTime-Frontkamera im iPad liefert aber für Videotelefonate oder Videokonferenzen erneut gute Ergebnisse, auch wenn sie etwas lichtschwach ist. Die Positionierung in der Mitte an der langen Seite des Tablets in Verbindung mit den Stereo-Lautsprechern überzeugt. Nicht davon täuschen lassen sollte man sich, dass das iPad auf jeder schmalen Seite zwei mit gebohrten Löchern versehene Aussparungen hat. Das iPad 11 hat nicht etwa vier Lautsprecher, sondern zwei, rechts und links je einen.
Fazit
Als Einstiegs-Tablet und echter Allrounder dieser Produktkategorie leistet sich das Apple iPad 11 (A16) im Test keine Schwäche. Im Alltag profitiert es dabei nicht nur von seiner ausgereiften Technik, der hervorragenden Verarbeitung und dem für diesen Preis hervorragenden Display, sondern natürlich auch von dem ausgereiften iPadOS und dem exzellenten App-Angebot für Apples Tablet.
Dass Apple auch beim iPad nun mit 128 GB internem Speicher einsteigt und kein 64-GB-Modell mehr anbietet, das zwar preislich bislang attraktiv war, aber schnell zu wenig Speicher bot, ist sehr löblich. Im Alltag hat man nie das Gefühl, dass der A16 im iPad zu langsam sei. Apps starten schnell, lassen sich einwandfrei bedienen und auch iPadOS reagiert gewohnt flüssig und zügig. Bei anspruchsvollen Spielen gehört das iPad 11 allerdings nicht zur Speerspitze. Wer in erster Linie ein Gaming-Tablet sucht, sollte mehr Geld für ein leistungsfähigeres Tablet in die Hand nehmen.
Der Verzicht auf Apple Intelligence, da es auf dem iPad 11 gar nicht unterstützt werden wird, ist aktuell noch zu verschmerzen, da Apple in Deutschland ohnehin später als in den USA startet und viele Funktionen sich deutlich verzögern, beispielsweise die KI-Version von Siri. Darüber hinaus lassen sich aber auch auf dem iPad 11 KI-Tools wie ChatGPT, Gemini oder der Copilot problemlos per App nutzen.
Die Basiskonfiguration des Apple iPad 11 (A16) mit 128 GB Speicher für 399 Euro ist für fast jeden, der ein Tablet nicht als Notebook-Ersatz sieht, sondern es in erster Linie abends auf dem Sofa oder auf Reisen etwa im Flugzeug oder Hotel einsetzen möchte, die derzeit beste Wahl. Dabei ist das Einsteiger-iPad nicht einmal nur für alle iPhone-Nutzer eine sehr gute Wahl, sondern häufig ist es auch für all jene, die gar kein iPhone besitzen, das beste Tablet. Das iPad ist und bleibt das Allrounder-Tablet, mit dem niemand etwas falsch macht.
- Helles, farbenfrohes IPS-Display
- Gute Leistung
- 128 GB im Basismodell
- Bildschirm im 4:3-Format
- Hervorragende Verarbeitung
- Großes App-Ökosystem für iPadOS
- Touch ID ist schnell und zuverlässig
- Gute Stereo-Lautsprecher
- Kompatibel zum Apple Pencil
- Option auf Magic Keyboard Cover
- Kein Apple Intelligence
- Langsamer USB-Standard
- Hohe Aufpreise für 5G und mehr Speicher

ComputerBase wurde das iPad A16 leihweise von Apple zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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