OS-Design
Kurz vor der Google I/O verdichten sich die Hinweise auf eine umfassende visuelle Neuausrichtung von Android. Wir haben die ersten Einblicke.
Mit der Veröffentlichung der vierten und letzten Beta-Version von Android 16 hat Google zwar keine grundlegenden Veränderungen an der Benutzeroberfläche vorgenommen – doch ein Blick hinter die Kulissen offenbart: Ein umfassendes Redesign ist bereits in Arbeit. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O 2025 will der Technologiekonzern erstmals offiziell die nächste Evolutionsstufe seines Designs vorstellen – unter dem Namen Material 3 Expressive. Erste Hinweise auf diese neue Designsprache finden sich bereits versteckt im Code der Beta-Version, wie Android Authority berichtet.
Deutlich sichtbare Änderungen betreffen unter anderem die Statusleiste. Icons für WLAN, Mobilfunknetz, Flugmodus und Akkustand wurden überarbeitet und erscheinen nun segmentiert oder stärker hervorgehoben. Auch das Batteriesymbol zeigt künftig farbige Akzente, etwa Grün beim Laden und Rot bei niedrigem Ladestand. Die Schrift der Uhrzeit wirkt durch stärkere Gewichtung etwas leserlicher.
Transparenz und Unschärfe
Ein zentrales Element der kommenden Designlinie ist die verstärkte Nutzung von Transparenz- und Unschärfeeffekten – bislang ein Stilmittel, das in Stock Android kaum zum Einsatz kam. So wird der Bereich für Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen künftig mit einem weichgezeichneten Hintergrund versehen, der sich je nach Modus (hell oder dunkel) unterschiedlich darstellt. Dieser Effekt soll nicht nur die Ästhetik verbessern, sondern auch das Nutzungserlebnis harmonischer gestalten.
Auch auf dem Sperrbildschirm tut sich einiges: Datum und Wetterinformation werden neu positioniert, was zu einem aufgeräumteren Gesamteindruck führt. Eine optionale Funktion ermöglicht zudem eine kompaktere Darstellung eingehender Mitteilungen – nur noch App-Icons werden sichtbar, bis der Nutzer die Detailansicht öffnet.
Subtile, aber konsequente Änderungen lassen sich auch in anderen Bereichen beobachten. So erhält der PIN-Eingabebildschirm ein visuelles Update mit dynamisch eingefärbten Eingabeindikatoren. Die Lautstärkeregelung wiederum wird entschlackt: Statt dicker Balken setzt Google künftig auf schlanke Schieberegler mit Griffpunkten, die sich an aktuellen Designrichtlinien orientieren. Der Medienausgabeschalter und die Systemeinstellungen werden ebenfalls neu strukturiert. Farbige Icons, modernisierte Schaltflächen und klar abgegrenzte Menüpunkte sollen die Bedienung intuitiver machen.
Wann genau diese Neuerungen Einzug in die regulären Android-Versionen halten werden, ist derzeit noch offen. Klar ist aber: Mit Material 3 Expressive verfolgt Google das Ziel, Android visuell frischer und ausdrucksstärker zu gestalten – ohne dabei die gewohnte Funktionalität zu vernachlässigen. Die bevorstehende I/O-Konferenz dürfte hier mehr Klarheit bringen.