Produktionsstart für 2026 geplant
ZF will mit einer neuen Generation von Range-Extendern die Reichweitenangst bei E-Fahrzeugen verringern und so den Umstieg auf Elektromobilität erleichtern. Die neue Technik soll auch für Automobilhersteller zahlreiche Vorteile bieten.
Laut Hersteller ZF sollen neue Range-Extender-Systeme ab 2026 in Serie produziert werden. Die Technologie richtet sich an eine breite Zielgruppe, insbesondere an Käufer, die sich wegen unzureichender Ladeinfrastruktur noch nicht für ein reines Elektrofahrzeug entscheiden wollen.
Funktionsweise: Generator als Reichweitenhilfe
Range Extender bestehen aus einem Verbrennungsmotor, der mit einer elektrischen Maschine gekoppelt ist. Diese Kombination erzeugt Strom für die Batterie, sobald der Ladezustand unter eine bestimmte Schwelle fällt. Das Fahrzeug bleibt dabei rein elektrisch angetrieben. Der Verbrenner soll stets im effizientesten Bereich arbeiten, was Kraftstoffverbrauch und Emissionen verringern soll.
Zwei Varianten: eRE und eRE+
ZF arbeitet an zwei Versionen der Technologie: dem electric Range Extender (eRE) und dem electric Range Extender plus (eRE+). Beide sollen in unterschiedlichen Volt-Klassen (400/800 V) verfügbar sein und sich durch ein hochintegriertes Design auszeichnen. Der eRE kombiniert eine E-Maschine mit einem integrierten Inverter und Planetengetriebe, während der eRE+ zusätzlich über eine intelligente Kupplung und ein Differenzial verfügt.
Somit soll der eRE als reiner Generator fungieren, während der eRE+ auch als zusätzlicher Antrieb genutzt werden kann. Die Leistung der Systeme lasse sich skalieren, wobei der eRE zwischen 70 und 110 Kilowatt und der eRE+ zwischen 70 und 150 Kilowatt leisten soll.
Vorteile für Hersteller und Märkte
Hersteller sollen durch die Nutzung der Technologie Entwicklungszeiten verkürzen und Plattformkosten senken können. Besonders attraktiv sei dies für neue Marktteilnehmer ohne Erfahrung mit klassischen Antriebssystemen. Auch bestehende BEV-Plattformen lassen sich laut ZF leicht erweitern. In China sei ein besonders dynamischer Markt für sogenannte Range Extended Electric Vehicles (REEV) entstanden. Aber auch in Europa und den USA wachse das Interesse.
ZF sieht in den Range Extendern eine praktikable Zwischenlösung für den Übergang zur reinen Elektromobilität. Sie ermöglichen den Einbau kleinerer Batterien und helfen, Flottenemissionen zu reduzieren. Damit könnten auch traditionelle Autohersteller profitieren.